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„Uri baut!“ Grosse Schilder hängen über den kantonalen Autobahnen. Kurz und knackig macht diese Botschaft eines klar: Stau! Vor allem am Wochenende nicht zu gebrauchen, ist man doch auf dem Weg zum GERSAG-Tanzsportturnier in Emmenbrücke bei Luzern. Lag der planmässige Beginn bei 18 Uhr, so stellte sich die Ankunft um kurz nach halb sieben ein. Nachdem man im falschen Gebäude nach dem richtigen gefragt hatte, waren schliesslich bekannte Melodien zu vernehmen: Gefunden!

Vor der Kasse erschrickt man erst kurz vor den ausgeschriebenen Eintrittspreisen (an die man sich als Deutscher kaum gewöhnen mag), versucht’s mit dem Grundsatz „Frechheit siegt“ und fragt nach freiem Eintritt für das Leisten von Pressearbeit. Dieser Grundsatz sollte sich ein weiteres Mal bestätigen und so konnte es direkt losgehen. Ein Schritt hinein und man stellte fest, dass sich der Eintrittspreis dennoch gelohnt hätte. Stimmungsvolles Licht, geräumiger Saal, erstaunlich viele Zuschauer. Noch erstaunlicher war allerdings die für Schweizerische Verhältnisse beeindruckend lange Startliste.

So ging es nun also zum Tisch der „Gratis-Platzierten“, das neue Equipment ausgepackt und ran an die Arbeit. Mit der Kamera in der Hand wagt man die ersten Schüsse, die, wie zu erwarten, erst einmal nicht recht Gelingen wollten. Ein paar Einstellungen hier und da und langsam aber sicher wurde es besser. Was letztlich dabei herauskam, kann man sich hier ansehen.

Betrachtete man sich nun den Verlauf des Turnieres, so war in den D/C-Klassen recht schnell klar, wer den Saal als Sieger verlassen würde. Janice und Miles Saladin aus Zürich boten sich von vornherein an. Die restlichen Paare allerdings machten deutlich, dass sie auch einiges gelernt hatten und boten zwar noch keine siegessichere, jedoch eine beeindruckende Leistung.

Das Aufgebot der B/A/S-Klassen war jedoch kaum zu toppen, fehlten doch nur noch zwei Finalpaare der Schweizer Meisterschaft 2004. Das Publikum konnte sich also auf ein Turnier mit hohem Schweizer Niveau freuen. Die Vorrunde so eingestellt, dass sich die besten acht Paare direkt für das Viertelfinale qualifizieren, hatten alle anderen in einem Hoffnungslauf die Möglichkeit, sich ein zweites Mal zu zeigen und zu bekunden, dass auch sie mit in das Viertelfinale gehörten. Da es sich eben um nur acht Direktqualifizierte handelte, stiegen auch viele Paare in den Hoffnungslauf mit ein, die sonst ohne weiteres das Viertel erreicht hätten. Somit also für einige eine durchaus anstrengende Angelegenheit, vor allem, wenn sie schlussendlich noch in das Halbfinale einziehen sollten. Effektiv lief die Kreuzvergabe jedoch erwartungsgemäss und annähernd jeder wurde gerecht platziert.

Das Finale, wie üblich sechs Paare, bestand aus ebenso erwartungsgemässen Paaren, wobei die genaue Reihenfolge noch nicht ganz feststand. Nun gut, bis auf die Sieger. Die Streitigkeiten machten daher Daniel Berchthold mit Nadine Müller, Mitja Huter mit seiner neuen Partnerin Yulia Arnet, Michael Gubser und Maria Del Mar, Samuel Conrad zusammen mit Béatrice Debrunner und Guiseppe Tattavitto mit Florence Bunga unter sich aus. Hendrik Benninger und Eva Svobodova galten nicht, denn die standen schon zu Anfang als gerechte Gewinner fest. Am Ende, nach Bekanntgabe der zuvor geschlossen geführten Wertung, reihten sich Guiseppe und Florence als zweite ein. Sichtbar glücklich über ihren dritten Platz waren Samuel und Béatrice, die an Gubsi und Maria vorbeizogen. Die Plätze fünf und sechs gingen schliesslich an Mitja und Yulia, sowie Daniel und Nadine. Die Zuschauer, die während der Pausen ihre eigenen Tanzschritte wagen durften und dies auch mit Vergnügen taten, blieben mit Freuden sogar noch bis zur Siegerehrung und dem anschliessenden Siegertanz. Gefreut hat es sicher besonders die Paare, dass der Zeitplan sauber und mühelos eingehalten wurde, was offensichtlich auf kluge Planung und einwandfreie Organisation zurückzuführen war. Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn sich alle Beteiligten über eine weitere Ausgabe des GERSAG-Turnieres im nächsten Jahr freuten.

Martin Schlichting

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