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Juhui, sowohl unser Hotel als auch die Eissporthalle in Frankfurt sind im Auto Route von Microsoft verzeichnet. Ein kurzes Studium der Karte, damit wir uns am nächsten Tag nicht bedingungslos auf das Autonavigationssystem verlassen müssen.

Das Wetter ist freundlich und da wir mit einem befreundeten Tanzpaar eine Fahrgemeinschaft bilden, geht uns auch der Gesprächsstoff nicht aus.

4,5 Stunden später treffen wir während eines heftigen Gewitters in Offenbach bei Frankfurt ein. Das Doppelzimmer mit Frühstück im Novotel kostet uns 72 Euro und liegt nur eine Minute ab der Autobahn. Es ist modern und sauber, das Doppelbett jedoch nicht sehr gross. Nach dem Bezug richten wir uns Samstags für das erste Turnier um 18:30.

Eine Autobahnausfahrt später auf der anderen Seite des Mains sind wir endlich am Ziel. Bereits der Parkplatz der Eissporthalle Frankfurt lässt uns die Dimensionen des Turniers erahnen: riesig, gratis und voll besetzt.

Wir steigen die letzten Stufen zur Halle hinauf und stellen fest, dass sie voller Menschen ist. Bisher hatten wir nur die Breite gesehen, jetzt sehen wir auch die volle Länge. Die gesamte Eisfläche ist mit Parkett ausgelegt. Die Tribünen sind mit Zuschauern gefüllt und auf den 6 Tanzflächen wird Standard getanzt. Um die ganze Halle herum werden Kleider zum Kauf angeboten, sowie alles andere, dass das Tänzerherz begehrt. Eine Reisegesellschaft bietet sogar ein Arrangement zu einem Turnier auf Malta an.

Nun stehen wir zuerst an, um die Marken für die Startgebühr für die beiden Turniere (Sa & So) zu erhalten und danach auf der anderen Hallenseite noch einmal um uns für das erste Turnier anzumelden. Startnummer 513! Wobei zu erwähnen ist, dass sowohl im Standard, als auch im Latein bei 1 mit der Numerierung begonnen wurde. Wie sich am Sonntag herausstellte, wurde der Weltrekord der Anzahl startenden Paare gebrochen.

Mit 2 Stunden Verspätung begannen dann endlich die Lateinturniere simultan auf 8 Tanzflächen. Grundsätzlich lief immer nur eine Musik in der ganzen Halle für alle Turniere gemeinsam. In unserer Klasse (Hgr B Lat) waren 137 Paare effektiv am Start. D.h. ungefähr doppelt so viele in einer Klasse, wie in der Schweiz an der SM. Aus organisatorischen Gründen wurden die Paare der Nummern nach in fixe Gruppen zu 14 Paaren eingeteilt. 400-413, 414-428, etc. Man tanzte somit alle Tänze mit den gleichen Paaren. Da in Deutschland der Paso Doble erst ab der B Klasse getanzt wird und es sich um ein Simultanturnier handelt, kommt er erst als letzter Tanz daran. Die Wertungsrichter erfassen Ihre Marks auf elektronischem Wege, was trotz der grossen Paarzahlen eine sehr schnelle Verarbeitung garantiert. Im Final wird auch offen gewertet und gleichzeitig vom Speaker in der ganzen Halle vorgelesen.

Unsere Eindrücke: Die Deutschen Lateinpaare legen mehr Gewicht auf die Präsentation des Oberkörpers, bevor es an die Wertung der Beintechnik geht. Des weiteren sind alle Paare top gestylt und sogar die Herren schminken sich zwischen den Tänzen teilweise nach.

Wer nach dem Tanzen noch fit ist, kann shoppen bis er umfällt. Zum Schluss noch ein Tip: Am Ende des Tages bieten die Verpflegungsstände nichts mehr zum Essen an. Man kann aber noch bis um 02:00 (reicht knapp) in der Hotelnähe zum Takeaway und z.B. vor Ort eine Pizza oder einen Salat essen.

Hessen Tanzt ist auf jeden Fall ein Erlebnis der Superlative, dass wir jedem Schweizer Paar empfehlen möchten, da die Schweizer Turnierszene nichts Vergleichbares zu bieten hat.

Alexandra Berger & Ben Kimmich

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