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2004 Ein Jahr mit Kaiserball. Dieses Jahr fand in der Adventszeit wieder der traditionelle Kaiserball im Kongresshaus in Zürich statt. Petrus war uns heuer gut gesonnen und so gelangten wir trocken nach der üblichen Parkplatzsuche zum ausverkauften Ball. Mit der Ballkarte spendete man CHF 20 an die nationale Aktion „Zwanzigernötli“ von Dr. Beat Richner und nahm an der Verlosung der MSC Kreuzfahrt teil.
Nachdem wir unsere Mäntel an der Garderobe gelassen und die ersten Bekannten Gesichter begrüsst hatten, folgte das obligate Foto am Eingang. Nun hatten wir endlich Zeit die Debütantenpaare aus der Nähe zu betrachten, welche Spalier standen auf dem Weg hinauf zum Saal. Oben spielte das Tanz- und Salonorchester St. Moritz, um uns die Zeit bis zur Eröffnung zu verkürzen.
Punkt 21 Uhr folgte bereits der Höhepunkt des Balls. Zu den Klängen des Sinfonieorchesters Nota Bene eröffneten die Debütantenpaare den Kaiserball 2004.
Joerg Kressig führte durch den Ball und neben dem zur Tradition gewordenen Grussworts Josef Estermanns wurde auch auf den Verein Freunde des Kaiserballs aufmerksam gemacht. Dieser hat die finanzielle Sicherstellung des Kaiserballs zum Zweck. Nachdem 2003 leider kein Kaiserball stattgefunden hatte, bemerkten die langjährigen Gäste dieses Jahr sehr wohl, den finanziellen Notstand. Die günstigsten Plätze waren 50% teurer geworden und man vermisste die Lifeband im Konzertfoyer sowie das Spielkasino, welches der Verlosung gewichen war. Auch Carlettino welcher vor 2 Jahren noch den Gästen ein Lächeln entlockte, fehlte dieses Jahr.
Die Dani Felber Big Band unterhielt das Publikum mit Musik, die sich zwar toll anhört, doch für den durchschnittlichen Ballbesucher zu schnell war. Tänzer schätzen ab und zu auch langsamere Tempi, vor allem auch in jenen Tänzen, die nicht mehrheitlich in den Dancings gespielt werden. Zu den anderen Bands möchte ich noch erwähnen, dass abrupte Geschwindigkeitswechsel sogar für erfahrene Turniertänzer das Tanzen zur Anstrengung machen. Gebt doch bitte den Gästen eine realistische Chance ihre Tanzschritte, die sie vorgängig fleissig eingeübt haben, zu tanzen.
Die Mitternachtsshow kam dieses Jahr aus der Limmatstadt. Der Rock’n’Roll Club Lang Tall Ernie präsentierte Modetänze aus den Fifties und Sixties. Hier hätten wir gerne länger zugesehen.
Nach der Verlosung der MSC Kreuzfahrt lichteten sich die Besucherreihen und der Ball neigte sich dem Ende zu. Die Organisation hatte wie immer perfekt geklappt und wir möchten uns bei Marianne Kaiser für Ihren grossen persönlichen Einsatz bedanken. Die Zeit war regelrecht verflogen.
Zum Schluss einen Aufruf: Der Kaiserball ist nach unserer Meinung einer jener traditionellen Glanzpunkte, die sich die Stadt Zürich erhalten sollte. Es wäre schade, wenn finanzielle Aspekte diese Tradition zerstören würden. Wenn Ihr Liebhaber der Zürcher Kultur seid, dann werdet Freunde des Kaiserballs.

Ben Kimmich

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